ZWEITER AKT
Nr.7 Marsch und Chor
SOPRAN.
Ein Hoch, ein Hoch der Heldenschar, die des Landes Feinde schlug
und die den Ruhm des Vaterland's in weite Ferne trug.
Ein Hoch, ein Hoch der Heldenschar, die siegreich kehrt zurueck,
durch deren Kraft und stolzen Mut uns ward das hoechste Glueck.
Ein Hoch, ein Hoch der Heldenschar Ein Hoch, ein Hoch der Heldenschar!
Ein Hoch, ein Hoch der Heldenschar
TENOR.BASS.
Ein Hoch der Heldenschar, die des Landes Feinde schlug
und die den Ruhm des Vaterland's in weite Ferne trug.
Ein Hoch der Heldenschar, die siegreich kehrt zurueck,
durch deren Kraft und stolzen Mut uns ward das hoechste Glueck.
Ein Hoch, ein Hoch der Heldenschar Ein Hoch, ein Hoch der Heldenschar!
Ein Hoch, ein Hoch der Heldenschar
Nr.71/2 Abgang
Aurelia, das hast du fein gemacht.
Zulange hat uns alle der Krieg fern halten.
Nr.8 Duett.(Quartett.)
Bin ich ein Zulukaffer?
Du tust ja, als ob Dir Keine widerstehen koennte!
ALEXIUS.
Ich bin gewoehnt, stets nur zu siegen!
NADINA.
Doch oefters auch, zu unterliegen!
ALEXIUS.
Ich bin gewoehnt, zu imponieren!
NADINA.
Doch manchmal auch, sich zu balamieren!
ALEXIUS.
Ich bin gewoehnt, nur zu gefallen!
NADINA.
Jedoch, jedoch nicht Allen!
ALEXIUS.
Ich bin gewoehnt an viele Sachen, doch nimmermehr, den Hof zu machen!
Wenn ich sag', ich liebe dich!
NADINA.
Muesste ich geehrt sein? Wenn ich sag': Ich nehm' dich nicht!?
ALEXIUS.
Wuerde es verkehrt sein; wenn ich sag': komm her zu mir!
NADINA.
Muesste ich mich freuen? Wenn ich sag': Ich dank' dafuer!
ALEXIUS.
Wirst du es bereuen! Denn mir hat in diesen Landen,
noch kein Weib je widerstanden, noch kein Weib je widerstanden!
NADINA.
Mein Maedchenherz, das schlaegt, bewegt, erregt!
ALEXIUS.
Mein Maennerherz, das huepft beinah', die Stunde uns'res Gluecks ist da!
NADINA.
Mein Maedchenherz, das schlaegt, bewegt, erregt, und dennoch ist es mir nicht klar, ob meine Wahl, die rechte war!
ALEXIUS.
Mein Maennerherz, das schlaegt, bewegt, erregt, es ist ganz klar und offenbar, dass meine Wahl, die recht war!
ALEXIUS.
Ich bin gewoehnt, nicht lang zu fragen!
NADINA.
Dagegen ich, stets„nein" zu sagen!
ALEXIUS.
Ich bin gewoehnt, darauf los zu gehen!
NADINA.
Mein Freund, das wollen wir erst sehen!
ALEXIUS.
Ich bin gewoehnt, stets zu verfuehren!
NADINA.
Oho, mein Herr, Sie renomieren!
ALEXIUS.
Doch bin ich nicht gewoehnt, zu bitten, das hat mein Stolz noch nie gelitten!
NADINA.
Wenn ich sag', ich glaub an dich!
ALEXIUS.
Sagst du nur die Wahrheit, wenn du sagst,
du tust das nicht.
NADINA.
Waers die reine Narrheit. Wenn ich sag': Bescheiden sein!
ALEXIUS.
Muesst ich mir's verbitten! Denn ein Held bin ich allein!
NADINA.
Das ist unbestritten!
ALEXIUS.
Ja, mir hat in diesen Landen, noch kein Weib je widersrtanden,
noch kein Weib je widerstanden!
NADINA.
Mein Maedchenherz, das schlaegt, bewegt, erregt!
ALEXIUS.
Mein Maennerherz, das huepft beinah', die Stunde uns'res Glueck's ist da!
NADINA.
Mein Maedchenherz, das schlaegt, bewegt, erregt, und dennoch ist es mir nicht klar, ob meine Wahl, die rechte war!
ALEXIUS.
Mein Maennerherz, das schlaegt, erregt,
es ist ganz klar und offenbar, dass meine Wahl, die recht war!
AURELIA.
Mein Mutterherz, das schlaegt, bewegt, erregt!
POPOFF.
Mein Vaterherz, das huepft beinah', mein Vaterherz macht hopsasa!
NADINA.
Mein Maedchenherz das schlaegt bewegt, erregt!
Und dennnoch ist es mir nicht klar, ob meine Wahl die rechte war!
AURELIA.
Mein Mutterherz das schlaegt bewegt, reregt!
Es ist ganz klar und offenbar, dass uns're Wahl die rechte war!
ALEXIUS.
Mein Maennerherz, das schlaegt erregt,!
Es ist ganz klar und offenbar, dass meine Wahl die rechte war!
POPOFF.
Mein Vaterherz das schlaegt bewegt, erregt!
Es ist ganz klar und offenbar, dass uns're Wahl die rechte war!
Nr.9 Quintett
Gott sei Dank, nein.
Ich erzaehle nie gern.
ALEXIUS.
Ich habe die Feinde geschlagen auf's Haupt, das Vaterland ist jetzt genesen,
ich habe es selber zuerst nicht geglaugt, was ich fuer ein Held bin gewesen!
Und was ich geleistet und was ich vollbracht, inmitten der Schlacht, bei Tag und bei Nacht,
ich habe an Dich, an Dich nur gedacht; ich habe an Dich, an Dich gedacht!
NADINA.
Ich habe nichts and'res erwartet von Dir, ich danke dafuer, ich danke dafuer!
MASCHA.AURELIA.
Wir haben nichts and'res erwartet von Dir!
NADINA.
Ich danke dafuer, ich danke dafuer!
POPOFF.
Ich habe gekaempft ohne Ruh, ohne Rast, ich habe gefochten, ich habe
ALEXIUS.
Du hast! Natuerlich, ich weiss schon, Du hast!
AURELIA.
Und hast denn auch Du an mich gedacht, inmitten der Schlacht?
POPOFF.
Bei Tag und bei Nacht!
AURELIA.
Ich habe nichts and'res erwartet von Dir, ich danke dafuer, ich danke dafuer!
ALEXIUS.
Ich habe bei wiehernder Rosse Getrabe die Feinde zerschmettert, beim Himmel, ich habe
POPOFF.
Du hast! Ja, natuerlich, du hast!
Aber hoer' jetzt auf, mein Lieber, Gott sei Dank, dass es vorueber!
Nur Kein Krieg und kein Gefecht, denk' ich dran, so wird mir schlecht.
So was macht doch nur Beschwerden, ja man kann erschossen werden,
kommt nach Hause krumm und lahm, es ist infam!
MASCHA.AURELIA.POPOFF.
Aber hoer' jetzt auf, mein Lieber, unser Leben ist uns lieber.
Nur kein Krieg und kein Gefecht, denk' ich d'ran, so wird mir schlecht,
so was macht doch nur Beschwerden, ja man kann erschossen werden,
kommt nach Hause krumm und lahm, es ist infam!
NADINA.ALEXIUS.
Wir schwaermen fuer das Heldentum, nicht Schoen'res gibt es als den Ruhm
und gluecklich ist das Vaterland, das einen solchen Helden fand!
ALEXIUS.
Und dreimal gluecklich ist die Braut, die solchem Helden angetraut!
NADINA.
Und zehnmal gluecklich ist der Mann, der solch ein Weib umarmen kann!
NADINA.ALEXIUS.
Der echte Mut zeigt sich im Krieg allein, es ist doch schoen, ein grosser Held zu sein!
POPOFF.
Gott sei Dank, dass es vorueber, unser Leben ist uns lieber,
nur kein Krieg und kein Gefecht, denk' ich d'ran, so wird mir schlecht!
So was macht doch nur Beschwerden, ja man kann erschossen werden,
kommt nach Hause krumm und lahm, es ist infam!
NADINA.MASCHA.AURELIA.POPOFF.
Gott sei Dank, dass es vorueber, unser Leben ist uns lieber,
Nur kein Krieg und kein Gefecht, denk' ich d'ran, so wird mir schlecht.
So was macht doch nur Beschwerden, ja man kann erschossen werden,
kommt nach Hause krummt und lahm, ja so ein Krieg, der ist infam,
ja so ein Krieg, der ist infam, 'sist infam!
ALEXIUS.
Es ist infam, 'sist infam!
Nr.10 Introduktion und Lied
Ja, wir kommen schon.
Ja, sowas kommt von sowas.
BUMERLI.
Ein Jeder hat es schon erfahren, dass ihn sein Herz nach einer Stelle zieht,
dass er zurueck kehrt oft sogar nach Jahren zu einer Stelle, die er aengstlich mied!
Ich bin kein Traeumer, bin kein blasser Schwaermer,
ich bin ein Mann mit kuehlem, kaltem Blick
und dennoch schlaegt das starke Herz mir waermer,
kehr' ich an diesen lieben Ort zurueck!
Denn ach, der Geist ist stark, das Fleisch ist schwach,
tja, tja
Wenn man so duerfte, wie man wollte, wenn man so koennte, wie man sollte,
waere das Leben lebenswert, doch ist es meistens umgekehrt.
Wenn man so duerfte, wie man wollte, wenn man so koennte, wie mann sollte,
haette das Leben manchen Reiz einerseits und and'rerseits!
Hat man dich gut wo aufgenommen, so heissts im Sprichwort schon seit altersher,
sollst du mein Freund, sobald nicht wiederkommen,weil dieses gegen jede Sitte waer'.
Hat dir ein Maedchen einen Kuss gegeben,
gib ihr ihn wieder, denn Du bist ein Mann!
Hast du's versaeumt bist du ein Dummkopf eben,
bleib fern von ihr, erinn're sie nicht dran!
Denn ach, der Geist ist stark, das Fleisch ist schwach,
tja, tja
Wenn man so duerfte, wie man wollte, wenn man so koennte, wie man sollte,
waere das Leben lebenswert, doch ist es meistens umgekehrt.
Wenn man so duerfte, wie man wollte, wenn man so koennte, wie mann sollte,
haette das Leben manchen Reiz einerseits und abd'rerseits!
Nr.11 Sextett
Meine Mutterehre ist hin.
O, dieser verfluchte Rock.
POPOFF.
Ach, es ist doch ein schoenes Vergnuegen wenn man endlich zu Hause ist,
und wenn man im Schlafrock gemuetlich die ganzen Strapazen vergisst.
NADINA.MASCHA.AURELIA.ALEXIUS.BUMERLI.
Ach, es ist doch ein schoenes Vergnuegen wenn man endlich zu Hause ist,
POPOFF.
Und wenn man im Schlafrock gemuetlich die ganzen Strapazen vergisst!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Greift er jetzt in den Rock hinein, dann wird er bald im Klaren sein!
NADINA.
Das Bild ist drin!
Und ich bin in der Patsche drin!
Das Bild ist drin, die Ehr' ist hin, o ungluecksel'ger Rock!,
MASCHA.
Die Ehr' ist hin und ich bin in der Patsche drin!
Das Bild ist drin, die Ehr' ist hin, o ungluecksel'ger Rock!,
AURELIA.BUMERLI.
Und ich bin in der Patsche drin!
o ungluecksel'ger Rock!,
POPOFF.
o wunderschoener Rock! o wunderschoener Rock!
Ach, es ist doch ein schoenes Vergnuegen wenn man endlich zu Hause ist,
und wenn man im Schlafrock gemuetlich die ganzen Strapazen vergisst.
NADINA.MASCHA.AURELIA.ALEXIUS.BUMERLI.
Ach, es ist doch ein schoenes Vergnuegen wenn man endlich zu Hause ist.
POPOFF.
und wenn man im Schlafrock gemuetlich die ganzen Strapazen vergisst.
Der Krieg ist aus, ich kann lachen, gemuetlich will ich's mir machen,
mein Pfeifchen will ich schmauchen und wie ein Schornstein rauchen.
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Greift er jetzt in den Rock hinein, dann wird er bald im Klaren sein!
NADINA.
Das Bild ist drin
Und ich bin in der Patsche drin!
Das Bild ist drin, die Ehr' ist hin! O ungluecksel'ger Rock!
MASCHA.
Die Ehr' ist hin!
Und ich bin in der Patsche drin!
Das Bild ist drin, die Ehr' ist hin! O ungluecksel'ger Rock!
AURELIA.BUMERLI.
Und ich bin in der Patsche drin! O ungluecksel'ger Rock!
POPOFF.
O wunderschoener Rock!
POPOFF.
Jetzt waer' es nett, wenn ich ein Streichholz haett'! Aha!
BUMERLI.
Halt!
POPOFF.
Was soll's? Was wollen Sie von mir?
BUMERLI.
Sie brauchen Feuer? Bitte hier!
POPOFF.
Aber ich bin selbst verseh'n, danke schoen, danke schoen!
NADINA.
Danke schoen!
MASCHA.
Danke schoen! Danke schoen!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Das hat er gut gemacht!
BUMERLI.
Das hab' ich gut gemacht!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Das hat er gut gemacht das hat er gut gemacht!
BUMERLI.
Das hab' ich gut gemacht das hab' ich gut gemacht!
POPOFF.
Haptschi! Haptschi!
NADINA.MASCHA.AURELIA.ALEXIUS.BUMERLI.
Herr Oberst zur Gesuntheit!
POPOFF.
Ach, so ein Schnupfen ist ein Fluch! Wo ist denn nur mein Taschentuch?
BUMERLI.
Halt!
POPOFF.
Wass soll's? Was treiben Sie mit mir?
BUMERLI.
Herr Oberst, bitte, dieses hier!
POPOFF.
Aber ich hab' selber eines!
BUMERLI.
Ganz gewiss nicht so ein reines!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Danke schoen! Das hat er gut gemacht!
BUMERLI.
Das hab' ich gut gemacht!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Das hat er gut gemacht, das hat er gut gemacht!
BUMERLI.
Das hab' ich gut gemacht, das hab' ich gut gemacht!
ALEXIUS.
Nadina!
NADINA.
Alexius!
MASCHA.
Ich glaube, sie erschrickt!
POPOFF.
Aurelia!
AURELIA.
Casimir!
MASCHA.
Wie sie zu Boden blickt!
ALEXIUS.
Nadina!
Ich merk' schon ziemlich lange, hier ist etwas im Gange,
ich weiss nur noch nicht was!
NADINA.
Was kuemmert mich denn das!
POPOFF.
Ich merk' schon ziemlich lange, hier ist etwas im Gange,
ich weiss nur noch nicht was!
AURELIA.
Was kuemmert mich denn das!
ALEXIUS.
Hier stimmt mir etwas nicht!
POPOFF.
Hier stimmt mir etwas nicht!
ALEXIUS.
Hier klappt mir etwas nicht!
POPOFF.
Hier klappt mir etwas nicht!
ALEXIUS.
Hier ist mir etwas nicht geheuer!
POPOFF.
Hier ist mir etwasnicht geheuer!
ALEXIUS.
Ihr tuschelt mir zuviel!
POPOFF.
Ihr tuschelt mir zuviel!
ALEXIUS.
Ihr munkelt mir zuviel!
POPOFF.
Ihr munkelt mir zuviel!
ALEXIUS.POPOFF.
Ich warn' Euch, spielt nicht mit dem Feuer!
ALEXIUS. (zu Mascha)
Komm her zu mir! Sag' mir ins Ohr, was geht hier vor?
MASCHA.
Ich weiss von nichts!
ALEXIUS.
Du weisst von nichts! Du luegst! Du luegst!
Ich merk schon ziemlich lange, hier ist etwas im Gange
ich weiss nur noch nicht was!
MASCHA.
Was kuemmert mich denn das?
ALEXIUS.
Hier stimmt mir etwas nicht, hier stimmet was nicht,
hier klappt mir etwas nicht, hier klappt was nicht!
POPOFF.
Hier stimmt mir etwas nicht, hier klappt mir etwas nicht.
BUMERLI.(zu Mascha)
Hierher! Du plauderst doch nichts aus?
MASCHA.
I, keine Spur!
BUMERLI.
Ich bitt' mir's aus!
ALEXIUS.
Ihr tuschelt mir zuviel, Ihr tuschelt mir zuviel, Ihr munkelt mir zuviel
Ihr munkelt mir zuviel, ich warn' Euch, spielt nicht mit dem Feuer!
Popoff.
Ihr tuschelt mir zuviel,
Ihr munkelt mir zuviel, ich warn' Euch, spielt nicht mit dem Feuer!
BUMERLI.
Mein Kind, ich warne dich!
AURELIA.
Kinder sagt, wozu soll das Streiten?
Schaemt Ihr Euch denn nicht vor den Leuten?
POPOFF.
Vor welchen Leuten?
AURELIA. (ihm copierend)
Vor welchen Leuten? Die zur Hochzeit du geladen!
POPOFF.
Ich bin bereit die Leute zu empfangen!
BUMERLI.
In diesen Rock? Wie? Sind sie toll?
POPOFF.
Man kann doch wirklich nicht verlangen, dass ich mich jetzt noch umzieh'n soll!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Doch, doch,doch, doch, doch, doch, jetzt zieht Euch um, jetzt zieht Euch um!
BUMERLI.
Jetzt zieht Euch um, jetzt zieht Euch um!
POPOFF.
Nein, nein, nein, nein ,nein, nein! Das ist zu dumm, das ist zu dumm!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Es geht sonst nicht, es geht sonst nicht!
POPOFF.
Jetzt g'rade nicht, jetzt g'rade nicht!
MASCHA.
Ich hab' mein Bild! Jetzt darf ich wieder froehlich sein!
Ich hab' mein Bild, mein Ruf ist rein!
NADINA.
Mein Ruf ist rein! Jetzt darf ich wieder froehlich sein!
Ich hab' mein Bild, mein Ruf ist rein!
AURELIA.
Jetzt darf ich wieder froehlich sein!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Jetzt darf ich wieder froehlich sein! Das hab'n wir gut gemacht!
Das hab'n wir gut gemacht! Das hab'n wir gut gemacht,
das hab'n wir gut, das hab'n wir gut gemacht!
BUMERLI.
Das hab' ich gut gemacht!
Das hab' ich gut gemacht! Das hab' ich gut gemacht,
das hab' ich gut, das hab' ich gut gemacht!
Nr.12 Duett.
BUMERLI.(tritt nahe an Nadina heran.)
Es war einmal ein Fraeulein, das war so sehr verliebt.
NADINA.(etwas schnippisch.)
Es war einmal ein Juengling, der hatte sie betruebt.
BUMERLI.
Drum nahm sie einen andern und liess den Juengling stehn.
NADINA.(schadenfroh laechelnd)
Gewiss! und diesem Juengling ist wahrlich recht geschehn.
BUMERLI.(schmeichelnd.)
Jedoch der Juengling sprach: Gib meinen Bitten nach, nimm mich noch eh's zu spaet.
NADINA.(liebenswuerdig spoettisch.)
Und wenn ich's wirklich taet, ei sagt was haett' ich dann?
BUMERLI.
Den besten Ehemann, den besten Ehemann.
(Bumerli zaehlt die Anzahl der Kuesse an den Fingern der rechten Hand her, waehrend Nadina grazioes und spoettisch zu erkennen gibt, dass sie das alles kalt laesst.)
Ich geb Dir morgens einen Kuss und mittags kriegst Du zwei und abends,
wenn Du artig bist, geb ich vielleicht Dir drei.(Daumen Zeige-und Mittelfinger)
Ich geb Dir morgens einen Kuss und mittags kriegst Du zwei,
damit Du es erkennen sollst, was wahre Liebe sei.
NADINA.(unglaeubig)
Was wahre Liebe sei, was wahre Liebe sei, was wahre Liebe sei?
BUMERLI.(bejahend)
Was wahre Liebe sei, was wahre Lieb', was wahre Liebe sei.
(Bumerli ergreift von rueckwaerts Nadinas Haende und macht mit ihr grazioes im Takt zwei Schritte nach links vorne und zwei Schritte zurueck.)
NADINA.(liebenswuerdig trotzend.)
Das Fraeulein aber sagte: Ich nehm' den andern doch.
BUMERLI.
Der Juengling sprach: Ich bitte, ein kleines Woertchen noch.
(Nadina entflieht nach links, Bumerli ihr nach.)
NADINA.
Doch schnell und kurz! Es wartet mein Braeut'gam vor der Tuer.
Was wuerde der wohl sagen, wenn er etwas erfuehr'? (schelmisch drohend.)
(Bumerli nimmt sie bei der Hand und sie gehen mit dem Folgenden im Tanzschritt nach rechts.)
BUMERLI.
Wenn er etwas erfuehr', etwas von mir und Dir, er liess Dich sicher steh'n!
(Nadina macht sich los.)
NADINA.
Ei das wird nicht gescheh'n.
BUMERLI.
Und wenn er's dennoch tut?
NADINA.(grazioes, schnippisch.)
Dann ist es auch ganz gut, dann ist es auch noch gut.
(Sie steht halb mit dem Ruecken gegen den gekraenkten und sich aergernden Bmumerli, dem sie beim Aufzaehlen die Finger, um ihn zu reizen, nach rueckwarts dicht vors Gesicht haelt.)
Des Morgens krieg ich einen Mann(Daumen)
und mittags krieg ich zwei(Daumen und Zeigefinger)
und abends, wenn ich artig bin, an jedem Finger drei. (Daumen Zeige-u.Mittelfinger.)
Des Morgens krieg ich einen Mann(wie frueher)
und mittags krieg ich zwei, drum troeste Dich, mein lieber Freund,
adieu! es bleibt dabei, adieu! es bleibt dabei,
adieu! es bleibt dabei, adieu! es bleibt dabei!
(Sie tanzen auseinander, Nadina nach links, Bumerli nach rechts hinten.)
BUMERLI.
Adieu! es bleibt dabei, es bleibt dabei! adieu! es bleibt dabei!
Pantomimisches Nachspiel.
(Bumerli taenzelt von rechts hinten auf die sich links vorn im grazioesen Tanzschritt bewegende Nadina zu und zaehlt ihr pantomimisch auf, viel Kuesse er ihr geben will.)
(Nadina antwortet pantomimisch, wie viel Maenner sie bekommen kann.)
(Nadina knixt.)
(Beide laufen ganz aufeinander zu, kehren aber ploetzlich wieder um und taenzeln, Nadina nach links, Bumerli nach rechts ab.)
NADINA.BUMERLI.
Adieu! es bleibt dabei!
Nr.13 Finale.
O, sie sehnt sich sehr.
Abgang Mascha.
CHOR.
Leute kommt herbei, bald gibts eine Tanzerei!
Hochzeit feiern heute zwei, morgen ist an Euch die Reih'
Juchhei, juchhei!
AURELIA.
Mein Mutterherz, das schlaegt bewegt, erregt!
POPOFF.
Mein Vaterherz, das huepft beineh, mein Vaterherz macht hopsasa!
AURELIA.
Mein Mutterherz das schlaegt bewegt, erregt.
Denn unser Kind kriegt einen Mann, wie's keinen Besser'n finden kann!
POPOFF.
Mein Vaterherz das schlaegt bewegt, erregt.
Denn unser Kind kriegt einen Mann, wie's keinen Besser'n finden kann!
CHOR.
Leute kommt herbei, bald gibts eine Tanzerei!
Hochzeit feiern heute zwei, morgen ist an Euch die Reih'
Es laeuten die Glocken, sie rufen und locken zum Traualtar das liebliche Paar.
Sei Glueck Euch beschieden, lebt Beide in Frieden auf immerdar!
O, glueckliches Paar!
POPOFF.
Seid Ihr zum Kirchengang bereit?
ALEXIUS.
Ich bin bereit!
NADINA.
Ich bin bereit!
BUMERLI.(zu Nadina.)
Seid Ihr bereit?
NADINA.
Ich bin bereit!
POPOFF.(zu Alexius)
Nun denn, ich geb' Dir meinen Segen!
(zu Nadina)
Sei Du ihm treu auf allen Wegen!
CHOR.
Es laeuten die Glocken sie rufen und locken zum Traualtar das liebliche Paar!
CHOR.
Ja, Barbaren, ja Barbaren sind im Kriege, die Bulgaren,
weil seit Jahren, Jahren, Jahren wir schon immer fruchtbar waren,
weil seit Jahren, Jahren, Jahren wir schon immer fruchtbar waren!
MASSAKROFF.
Weil seit Jahren, Jahren, Jahren wir schon immer fruchtbar waren!
Verehrter Herr, verehrte Dame, Massakroff ist mein Name,
Wenn ich zur Hochzeit gratulier, ist's eine Pflicht von mir! Ha!
Ich gratulier! Ich gratulier! Ich gratulier! Ich gratulier! Ha!
Ei, ei, das int'ressiert mich sehr, wie kommt denn dieser Mann daher?
War der nicht hier im Haus versteckt, und ich, ich hab' ihn nicht entdeckt!
ALEXIUS.
Wie er? Ha, er? Ei,ei, das int'ressiert mich sehr!
POPOFF.
Was, der? Da, der? Ei,ei, das int'ressiert mich sehr!
MASCHA.(zu Alexius, dem sie die Fotografie in die Hand gibt.)
Ja, wenn Euch jetzt kein Licht aufgeht, muesst Ihr ein Dummkopf sein!
(Alexius liest :"Nadina ihrem tapferen Bumerli." )
ALEXIUS.
Betrug, Betrug, jetzt weiss ich Alles!
AURELIA.
Gott, wie fuerchtlich!
ALEXIUS.
Betrug! Betrug! Jetzt weiss ich Alles!
POPOFF.
Was? Was weisst Du? Sprich!
ALEXIUS.
Der Rock, der Fluechtling, jene Nacht, o unerhoerte Niedertracht!
POPOFF.
Der Rock, der Fluechtling, jene Nacht, o unerhoerte Niedertracht!
ALEXIUS.POPOFF.
Mein Gott, wer haette das gedacht, o unerhoerte Niedertracht.
Betrug! Betrug! Wer haette das gedacht!
BUMERLI.
Pardon, Pardon, Pardon! Ich stieg ja nur auf den Balkon!
Man muss in manchen Lebenslagen das Alleraeusserste oft wagen.
Wohl hat das Schicksal mir gegrollt, jedoch der Zufall war mir hold, hat mich in jener Ungluecksnacht zu meiner Retterin gebracht.
Ich stieg ja nur auf den Balkon! Pardon,Pardon, Pardon!
NADINA.MADCHA.AURELIA.
Pardon, Pardon, Pardon! Er stieg ja nur auf den Balkon!
Man muss in manchen Lebenslagen das alleraeusserste oft wagen.
ALEXIUS.
Pardon, Pardon, Pardon! Das ist ja schon der reine Hohn!
Ich bin zu stolz, mich zu beklagen!
Wie kann ein Weib sich so betragen?
POPOFF.
Pardon, Pardon, Pardon! Das passt mir nicht mit dem Balkon!
Mein Herr, wie konnten Sie es wagen,
Ihr Nachtquatier hier aufzuschlagen?
NADINA.MADCHA.AURELIA.BUMERLI.
Wohl hat das Schicksal ihm gegrollt,
jedoch der Zufall war ihm hold,
BUMERLI.
Wohl hat das Schicksal mir gegrollt,
jedoch der Zufall war mir hold,
hat mich in jener Ungluecksnacht, hieher in dieses Haus gebracht.
Ich stieg ja nur auf den Balcon. Pardon, Pardon, Pardon!
ALEXIUS.
Ich war der Held deiner Traeume, lang, lang ist's her!
Aber Traume sind Schaeume, glaub' dir nicht mehr!
Du, du hast mich betrogen, hast mich verraten, hast mich belogen,
Weib meiner Wahl! Du!
NADINA.(zu Alexius)
Du warst der Held meiner Traeume, lang, lang ist's her!
Aber Traeume sind Schaeume, lieb' dich nicht mehr!
BUMERLI.(zu Nadina)
Komm', komm', lass' dich umfangen, stille mein Sehnen, still mein Verlangen,
Weib meiner Wahl!
NADINA.
Wo, wo, sind meine Traeume, mein Ideal!
MASCHA.
Komm', komm', Held meiner Traeume, mein Ideal!
AURELIA.
Das war der Held ihrer Traeume, ihr Ideal!
ALEXIUS.
Wo, wo, sind meine Traeme, mein Ideal!
BUMERLI.
Komm', komm', Weib meiner Traeume, mein Ideal!
POPOFF.
Das war der Held ihrer Traeume, ihr Ideal!
TENOR.
Wir kamen doch zur Hochzeit her!
SOPRAN.ALT.
Da streitet man doch nimmermehr!
SOPRAN.ALT.TENOR.
Ihr wolltet doch zur Kirche geh'n! Was aber soll denn nun gesche'n?
NADINA.(frei)
Das werdet ihr gleich seh'n!
Ich geb' dich frei!
ALEXIUS.
Nun denn, es sei!
Und alle Bande reisse ich entzwei! Mein Ideal!
NADINA.MASCHA.AURELIA BUMERLI.POPOFF.CHOR.
Das war der Held ihrer(meiner) Traeume, ihr(mein) Ideal!