No.1 Chor
Europa steht!
Und die Zeiten,
die ewig schreiten,
der Völker Chor,
und die alten Jahrundert,
sie schauen verwundert empor!
Wer muß die Hehre sein,
die, von dem Wunderschein
der alten Götterwelt umzogen,
herauf von Osten geht
in einer Fürstin Majestät,
und auf des Friedens Regenbogen?
Viele entzückte Völker stehn,
rufend zu der herrlichen,
kronengeschmückten,
lichtumflossenen Gestalt:
steh und halt!
Gib der großen Volkerrunde
auf den Anruf Red’ und Kunde.
Viele entzückte Völker…
Nr. 2 Rezitative und Chor
FÜHRER DES VOLKES
O seht sie nah und näher treten!
Jetzt aus der Glanzflut hebt sich die Gestalt!
Der Kaisermantels ist’s, der von dem Rücken
der Kommenden zur erde nieder wallt!
Sechs Kronen zeiget er den Blicken,
an diesem hat den Busenschluß
der Aar geheftet mit den gold’nen Spangen,
und um des Leibes Faltenguß
she’ ich des Isters Silbergürtel prangen.
GENIUS
Erkennst du nicht das heimische Gebild
auf seinen Wappenschild
erscheinet dir die Lerchenschar,
der gothisch alte Turm,
der Doppelaar
der durch Gebräus und Sturm
in tausendjähr’gem Flug
sein Volk empor zu dieser Glorie trug?
CHOR
Vienna, Vienna, Vienna!
Kronengeschmückte, Götterbeglückte,
Herrscher bewirtende Bürgerin,
sei gegrüßt von den Völkern allen und Zeiten,
die an dir vorüber schreiten,
den jetzt bist du der Städte Königin.
Nr. 3 Rezitative und Arie mit Chor
VIENNA
O Himmel, Welch’ Entzücken!
Welch Schauspiel zeigt sich meinen Blicken!
Was nur die Erde hoch und hehres hat,
in meinen Mauren hat es sich versammelt!
Der Busen pocht! Die Zunge stammelt!
Europa bin ich – nicht mehr eine Stadt.
Der Heros, der den Fuß aufstellet auf den
Wolkenschemel,
den alten Kaukasus und dem Eismeer
bis zur Memel
ausbreitet seine Segenshand.
Der Herrscher an der Spree strand, der,
Als sein Land verloren,
sein Reich geboren.
Der König, der am fernen Belt
das Vaterhaus und Szepter hält.
Der Wittelsbacher, dessen Land und Schild
ein Bild der Kraft sind und der Güte.
Und der Gekrönte auch, der mit der Kraft
der Babenberger wirkt und schafft
in Deutschland Paradiese!
Arie mit Chor
VIENNA
Alle die Herrscher darf ich grüßen,
alle die Völker freundlich küssen!
CHOR
Heil dir, Vienna, Heil und Glück!
Stolze Roma, trete zurück!
VIENNA
Und des Höchste seh ich geschehen
und mein Volk wird Zeuge stehen,
wenn ein gesprengter Weltteil wieder
sich zum Ringe füget und schließt,
und zum Bunde friedlicher Brüder
sich die gelöste Menschheit küßt!
CHOR
Welt! Dein glorreicher Augenblick!
VIENNA
Und nach meines Kaisers Rechten
greifen die Herrscherhände all,
einen ewigen Ring zu flechten.
Und auf meinen gesprengten Wall
baut sich Europa wieder auf.
CHOR
Heil dir, Vienna, Heil und Glück!
Fei’re den glorreichen Augenblick!
Stolze Roma, trete zurück!
Nr. 4 Rezitativ (und Kavatine mit Chor)
SEHERIN
Das Auge schaut, in dessen Wimperngleise
die Sonnen auf- und niedergehn, die Stern‘
und Völker ihre Bahnen drehn, o seht es über
jenem Kreis der Kronenträger
glänzend stehn!
Dies Aug‘, es ist das Weltgerich, das die
zusammen hier gewunden, um derentwillen
nicht Europa in dem Blutmeer ist versunken.
O kniet, Völker, hin und betet zuerst zu dem,
der euch gerettet!
(Kavatine mit Chor)
SEHERIN
Dem die erste Zähre
droben in dem Sonnenhaus,
der schon in dem Stürme drauss‘
mit der Allmacht Hand
Könige und Heere
aneinander flocht und band.
CHOR
Gott die erste Zähre
droben in dem Sonnenhaus, usw.
Nr. 5 Rezitative und Quartett
SEHERIN
Der den Bund im Stürme festgehalten,
er wird den Bau der neuen Welt der neuen Zeit
auch fest gestalten, daß dran des Frevels Arm Zerschellt.
VIENNA
Ewig wird der Ötzweig grünen, den der Chor
dieser, die den Bau jetzt gründen,
um Europas Säulen winden.
SEHERIN
Denn es steht ein Herz davor
FÜHRER DES VOLKES
Und es ist ein Gott mit ihnen.
GENIUS
Und die alten Zeiten werden endlich
wieder sein auf Erden.
Quartett
VIENNA
In meinen Mauern bauen
sich neue Zeiten auf
und alle Völker schauen
mit kindlichem Vertrauen
und lautem Jubel drauf.
GENIUS
Sieh, wie die Fahnen alle
der Herr zusammenband
und sie auf deinen Walle,
zur Schau dem Welten balle,
hinaushängt in das Land
VIENNA, GENIUS
So ist auf meinem Mauerbogen
Europas Haupt wach‘ aufgezogen.
FÜHRER DES VOLKES
O Volk, das groß getragen
das Blutige Geschick,
dir ist zu schönen Tagen
die Pforte aufgeschlagen
in diesem Augenblick.
SEHERIN
Dem Wort laß Jubel schallen
das deine Burgwand trägt.
Es hat in ihren Hallen
ein Pfand nie zu verfallen
der Ewige eingelegt.
SEHERIN, FÜHRER DES VOLKES
Europas Diademe Alle,
GENIUS
Erkern es, bete an!
SEHERIN, FÜHRER DES VOLKES
Auf einem eingeworfnen Walle,
GENIUS
das der Herr getan.
VIENNA, SEHERIN, GENIUS, FÜHRER DES VOLKES
Kein Aug‘ ist da
das seinen Fürsten nicht begegnet,
kein Herz ist nah,
das nicht sein Landesvater segnet.
Und diesen Glorien bogen
hat Gott in unsrem Franz
um eine ganze Welt gezogen.
Nr. 6 Chor
CHOR DER FRAUEN
Es treten vor die Scharen der Frauen,
den glänzenden Chor der Fürsten zu
schauen, auf alle die Kronen den heiligen
Segen der Mütter zu legen.
CHOR DER KINDER
Die Unschuld als Chor,
sie wagt es zu kommen
es treten hervor
die Kinder, die frommen
Herz, Himmel und Zepter
mit Blumengewinden
Zusammen zu binden
CHOR DER MÄNNER
Auch wir treten vor,
die Mannen der Heere,
ein krieg’rischer Chor
mit Fahnen und Wehre
und fühlen die höchste
der Vaterlandwonnen
sich also zu sonnen
CHOR
Vindobona, Heil und Glück
Welt, dein großer Augenblick!
No.1 Chor
Europa steht!
Und die Zeiten,
die ewig schreiten,
der Völker Chor,
und die alten Jahrundert,
sie schauen verwundert empor!
Wer muß die Hehre sein,
die, von dem Wunderschein
der alten Götterwelt umzogen,
herauf von Osten geht
in einer Fürstin Majestät,
und auf des Friedens Regenbogen?
Viele entzückte Völker stehn,
rufend zu der herrlichen,
kronengeschmückten,
lichtumflossenen Gestalt:
steh und halt!
Gib der großen Volkerrunde
auf den Anruf Red’ und Kunde.
Viele entzückte Völker…
Nr. 2 Rezitative und Chor
FÜHRER DES VOLKES
O seht sie nah und näher treten!
Jetzt aus der Glanzflut hebt sich die Gestalt!
Der Kaisermantels ist’s, der von dem Rücken
der Kommenden zur erde nieder wallt!
Sechs Kronen zeiget er den Blicken,
an diesem hat den Busenschluß
der Aar geheftet mit den gold’nen Spangen,
und um des Leibes Faltenguß
she’ ich des Isters Silbergürtel prangen.
GENIUS
Erkennst du nicht das heimische Gebild
auf seinen Wappenschild
erscheinet dir die Lerchenschar,
der gothisch alte Turm,
der Doppelaar
der durch Gebräus und Sturm
in tausendjähr’gem Flug
sein Volk empor zu dieser Glorie trug?
CHOR
Vienna, Vienna, Vienna!
Kronengeschmückte, Götterbeglückte,
Herrscher bewirtende Bürgerin,
sei gegrüßt von den Völkern allen und Zeiten,
die an dir vorüber schreiten,
den jetzt bist du der Städte Königin.
Nr. 3 Rezitative und Arie mit Chor
VIENNA
O Himmel, Welch’ Entzücken!
Welch Schauspiel zeigt sich meinen Blicken!
Was nur die Erde hoch und hehres hat,
in meinen Mauren hat es sich versammelt!
Der Busen pocht! Die Zunge stammelt!
Europa bin ich – nicht mehr eine Stadt.
Der Heros, der den Fuß aufstellet auf den
Wolkenschemel,
den alten Kaukasus und dem Eismeer
bis zur Memel
ausbreitet seine Segenshand.
Der Herrscher an der Spree strand, der,
Als sein Land verloren,
sein Reich geboren.
Der König, der am fernen Belt
das Vaterhaus und Szepter hält.
Der Wittelsbacher, dessen Land und Schild
ein Bild der Kraft sind und der Güte.
Und der Gekrönte auch, der mit der Kraft
der Babenberger wirkt und schafft
in Deutschland Paradiese!
Arie mit Chor
VIENNA
Alle die Herrscher darf ich grüßen,
alle die Völker freundlich küssen!
CHOR
Heil dir, Vienna, Heil und Glück!
Stolze Roma, trete zurück!
VIENNA
Und des Höchste seh ich geschehen
und mein Volk wird Zeuge stehen,
wenn ein gesprengter Weltteil wieder
sich zum Ringe füget und schließt,
und zum Bunde friedlicher Brüder
sich die gelöste Menschheit küßt!
CHOR
Welt! Dein glorreicher Augenblick!
VIENNA
Und nach meines Kaisers Rechten
greifen die Herrscherhände all,
einen ewigen Ring zu flechten.
Und auf meinen gesprengten Wall
baut sich Europa wieder auf.
CHOR
Heil dir, Vienna, Heil und Glück!
Fei’re den glorreichen Augenblick!
Stolze Roma, trete zurück!
Nr. 4 Rezitativ (und Kavatine mit Chor)
SEHERIN
Das Auge schaut, in dessen Wimperngleise
die Sonnen auf- und niedergehn, die Stern‘
und Völker ihre Bahnen drehn, o seht es über
jenem Kreis der Kronenträger
glänzend stehn!
Dies Aug‘, es ist das Weltgerich, das die
zusammen hier gewunden, um derentwillen
nicht Europa in dem Blutmeer ist versunken.
O kniet, Völker, hin und betet zuerst zu dem,
der euch gerettet!
(Kavatine mit Chor)
SEHERIN
Dem die erste Zähre
droben in dem Sonnenhaus,
der schon in dem Stürme drauss‘
mit der Allmacht Hand
Könige und Heere
aneinander flocht und band.
CHOR
Gott die erste Zähre
droben in dem Sonnenhaus, usw.
Nr. 5 Rezitative und Quartett
SEHERIN
Der den Bund im Stürme festgehalten,
er wird den Bau der neuen Welt der neuen Zeit
auch fest gestalten, daß dran des Frevels Arm Zerschellt.
VIENNA
Ewig wird der Ötzweig grünen, den der Chor
dieser, die den Bau jetzt gründen,
um Europas Säulen winden.
SEHERIN
Denn es steht ein Herz davor
FÜHRER DES VOLKES
Und es ist ein Gott mit ihnen.
GENIUS
Und die alten Zeiten werden endlich
wieder sein auf Erden.
Quartett
VIENNA
In meinen Mauern bauen
sich neue Zeiten auf
und alle Völker schauen
mit kindlichem Vertrauen
und lautem Jubel drauf.
GENIUS
Sieh, wie die Fahnen alle
der Herr zusammenband
und sie auf deinen Walle,
zur Schau dem Welten balle,
hinaushängt in das Land
VIENNA, GENIUS
So ist auf meinem Mauerbogen
Europas Haupt wach‘ aufgezogen.
FÜHRER DES VOLKES
O Volk, das groß getragen
das Blutige Geschick,
dir ist zu schönen Tagen
die Pforte aufgeschlagen
in diesem Augenblick.
SEHERIN
Dem Wort laß Jubel schallen
das deine Burgwand trägt.
Es hat in ihren Hallen
ein Pfand nie zu verfallen
der Ewige eingelegt.
SEHERIN, FÜHRER DES VOLKES
Europas Diademe Alle,
GENIUS
Erkern es, bete an!
SEHERIN, FÜHRER DES VOLKES
Auf einem eingeworfnen Walle,
GENIUS
das der Herr getan.
VIENNA, SEHERIN, GENIUS, FÜHRER DES VOLKES
Kein Aug‘ ist da
das seinen Fürsten nicht begegnet,
kein Herz ist nah,
das nicht sein Landesvater segnet.
Und diesen Glorien bogen
hat Gott in unsrem Franz
um eine ganze Welt gezogen.
Nr. 6 Chor
CHOR DER FRAUEN
Es treten vor die Scharen der Frauen,
den glänzenden Chor der Fürsten zu
schauen, auf alle die Kronen den heiligen
Segen der Mütter zu legen.
CHOR DER KINDER
Die Unschuld als Chor,
sie wagt es zu kommen
es treten hervor
die Kinder, die frommen
Herz, Himmel und Zepter
mit Blumengewinden
Zusammen zu binden
CHOR DER MÄNNER
Auch wir treten vor,
die Mannen der Heere,
ein krieg’rischer Chor
mit Fahnen und Wehre
und fühlen die höchste
der Vaterlandwonnen
sich also zu sonnen
CHOR
Vindobona, Heil und Glück
Welt, dein großer Augenblick!