DRITTER AKT
Nr. 12 - Entreakt
Kanzlei des Gefängnisdirektors Frank. Im Hintergrund blickt man ins Vorzimmer. Links ein Fenster. Auf beiden Seiten Türen. Rechts ein Schreibtisch mit Teegeschirr, Wasserflasche usw.
ERSTER AUFTRITT
Frosch. Hinter der Szene Alfred.
FROSCH
schliesst mit einem grossen Schlüsselbund die Mitteltüre auf, tritt mit einer brennenden Laterne in der Hand ziemlich betrunken ein.
ALFRED
singt hinter der Szene
Täubchen, holdes Täubchen mein usw…
FROSCH
Hoho, das ist ein fideles Gefängnis. Der Gefangene auf Numero 12 singt schon wieder. Ich bin erst seit ein paar Tagen mit dem Herrn Direktor hierher versetzt worden, aber es gefällt mir ganz gut. So ein fideles Gefängnis wie hier ist mir noch gar nicht vorgekommen. Und der Slibowitz, der ist hier auch sehr gut! Ja, ich habe gefunden, dass er hier sogar noch besser ist! Im Kopf hab ich nichts, der ganze Geist hat sich in die Stiefel gesenkt, darum sind sie so schwer. Und dann ist mir, als hör ich immer Musik!
ALFRED
hinter der Szene trällert wieder
FROSCH
So lustig und fidel kommt mir hier alles vor. Ist das der Slibowitz?
horcht
Nein, das ist der Gefangene von Numero 12, der singt schon wieder.
ruft
Ruhe, Ruhe, mein Herr! Das Singen ist gegen die Hausordnung! Na wart, verdammter Slibowitz!
stolpert ab
Verflucht fidel ist's hier im Gefängnis!
ZWEITER AUFTRITT
Frank allein.
Nr. 13 - Melodram
Es wird hell. Wenn Frosch verschwunden ist, öffnet sich die Tür links. Frank hat den Hut etwas zerdrückt tief in der Stirn sitzen und den Mantel schief geknöpft. Während er nach vorn kommt, sucht er vergeblich seinen schwankenden Schritten Festigkeit zu geben. Nach vorn gekommen, nimmt er den Zylinder ab und schleudert ihn in eine Zimmerecke. Energisch sucht er seinen Mantel auszuziehen. Frank, immer an dem Rock zerrend, fängt allmählich an, sich leicht im Walzertakt zu wiegen, und pfeift vor sich hin. Er wird immer lebhafter und walzt mit seinem halbausgezogenen Mantel durchs Zimmer. Plötzlich hält er inne, besinnt sich, wo er sich befindet, und bemüht sich, ernst zu sein. Es gelingt ihm, den Mantel loszuwerden. Die gute Laune gewinnt die Oberhand. Er glaubt sich noch im Ballsaal und lallt.
FRANK
Olga, komm her! Ida auch! Ihr gefallt mir! Marquis, reich mir die Hand, sei mein Freund!
singt
Die Majestät wird anerkannt rings im Land,
Jubelnd wird Champagner der Erste sie genannt!
Es lebe Champagner der Er … Pst!
Schaut sich erschrocken um, ob niemand ihn gehört, erblickt das Teegeschirr; das kommt ihm sehr erwünscht. Er beginnt Tee zu machen, zündet nach einigen vergeblichen Versuchen die Spiritusflamme an, schüttet Tee in die Kanne. Es wird ihm heiss, er fächelt sich Luft zu, sucht nach einem Stuhl, erhascht ihn endlich, setzt sich, versucht die Zeitung zu lesen, hält sie jedoch schief und nickt darüber ein.
DRITTER AUFTRITT
Frank. Frosch.
FROSCH
erblickt Frank schlafend, für sich
Ah, der Herr Direktor ist schon da! Er scheint sehr vertieft in seine Lektüre.
bemüht sich, stramme Haltung anzunehmen
Ich muss ihm meinen Rapport machen.
sehr laut
Herr Direktor, ich komm zum Rapport!
FRANK
fährt auf
Was gibt's? Nun, Frosch, quake deinen Rapport! Komm näher!
FROSCH
verlegen, da er sich nicht zu rühren wagt
Näher soll ich kommen?
FRANK
Nun freilich!
Frosch macht zwei wankende Schritte, für sich
Der verdammte Champagner! Alles hüpft mir vor den Augen. Auch der Frosch hüpft!
laut
Was gibt's Neues?
FROSCH
Nichts, Herr Direktor. Nur Numero 12 verlangt einen Advokaten.
FRANK
Der Herr von Eisenstein? Meinetwegen, das ist sein gutes Recht.
FROSCH
Ich habe ihm einen gewissen Dr. Blind bestellt, den man mir anempfohlen.
taumelt etwas
Verdammter Slibowitz!
FRANK
Warum schwankst du denn so?
FROSCH
immer schwankend
Ich schwanke ja nicht!
FRANK
für sich
Verfluchter Champagner! Alles schwankt mir vor den Augen!
FROSCH
hat einen Stuhl als Halt gefunden
Sehen Sie, Herr Direktor, ich schwanke nicht!
FRANK
heftig
Wer sagt denn, dass du schwankst?
für sich
Verfluchte Geschichte.
FROSCH
Niemand, Herr Direktor, niemand sagt es.
für sich
Mir kam es so vor, als ob er's gesagt hätte!
FRANK
Nun, wie gefällt es dir in diesem Hause?
FROSCH
stützt sich mit beiden Armen auf Franks Tisch
Wie es mir hier gefällt? Sehr gut! Recht fidel ist es! Wahrhaftig, ein so fideles Gefängnis ist mir noch gar nicht vorgekommen. Meinen Sie nicht auch, Herr Direktor?
FRANK
Ja, du hast recht; sehr fidel ist's hier!
es läutet
Was gibt's? Man läutet an der Tür.
FROSCH
bleibt ruhig stehen
Ja, mir war's auch so!
FRANK
Schau aus dem Fenster, wer da ist.
es läutet wieder
FROSCH
Aus dem Fenster?
für sich
Bis dorthin komm ich ja gar nicht!
schwankt im Zickzack zum Fenster
FRANK
für sich
Nur kein Besuch jetzt!
FROSCH
am Fenster
Zwei Damen sind da!
FRANK
aufspringend
Zwei Damen, sagst du?
FROSCH
Vielleicht ist es auch nur eine. Ich sehe alles doppelt. - Soll ich öffnen?
FRANK
Nein … ja … das heisst … nein!
FROSCH
Es sind zwei hübsche feine Damen!
FRANK
So öffne doch! Warum öffnest du denn nicht?
FROSCH
Ich gehe ja schon!
im Abgehen
Eine lustige Geschichte! Zwei schöne junge Damen schon in aller Früh! Ich sag's ja, ein fideles Gefängnis! Ungeheuer fidel!
torkelt ab
FRANK
Wenn ich nur schnell etwas Niederschlagendes …
entdeckt auf dem Tisch die Wasserflasche, schenkt sich ein Glas ein, stürzt es hinunter
Ah, das tut gut!
taucht sein Taschentuch ein und befeuchtet sich die Stirn
VIERTER AUFTRITT
Frank. Frosch, der Adele und Ida hereinführt.
FROSCH
Die beiden Damen wollen den Herrn Chevalier Chargrin sprechen.
FRANK
zuckt zusammen
Chevalier Chargrin!?
FROSCH
Ich habe Ihnen schon gesagt, dass wir keinen Herrn dieses Namens hier haben.
ADELE
Aber da ist er ja!
IDA
Dr. Falke hat uns die Wohnung ganz richtig beschrieben.
FRANK
für sich
Die Olga mit der Ida, das fehlte noch! Zu Frosch. Lass uns allein!
FROSCH
Zu Befehl!
im Abgehen
Ein lustiges Gefängnis hier! Ungeheuer fidel!
ADELE
Der Herr Chevalier wundern sich gewiss über diesen Besuch?
FRANK
Allerdings … ich hatte nicht gehofft, so früh schon …
ADELE
Wir haben Ihnen eine Bitte vorzutragen.
IDA
Und meine Schwester meinte, frisch gewagt ist halb gewonnen. Da der Herr Chevalier sich heute ganz besondersfür meine Schwester zu interessieren schienen …
FRANK
verlegen
Allerdings!
für sich
Sie sind übrigens alle beide allerliebst!
ADELE
Da hielt ich es für meine Pflicht, Ihnen ein Geständnis zu machen!
FRANK
Oho!
für sich
Mir wird ganz heiss!
ADELE
Dass ich nicht das bin, was ich scheine!
FRANK
Sie sind ganz allerliebst, und das genügt mir, mein Engel!
IDA
Meine Schwester ist aber keine Künstlerin.
FRANK
galant
Was nicht ist, kann noch werden!
ADELE
Das meinte meine Schwester auch, und deswegen kommen wir zu Ihnen.
IDA
Sie sind ein vornehmer Herr und könnten ihr leicht behilflich sein.
FRANK
Ich! Wieso?
IDA
Wie gesagt, meine Schwester ist noch nicht Künstlerin …
ADELE
Auch noch nicht einmal Elevin, sondern bis jetzt nur Stubenmädchen des Herrn von Eisenstein.
FRANK
Ein Stubenmädchen! Und Sie haben sich von mir die Hand küssen lassen?
ADELE
Den Mund ja auch!
FRANK
Pst, nichts ausplaudern!
ADELE
Es bleibt unter uns! Aber da Sie Herrn von Eisenstein sprechen werden, hätte ich noch eine Bitte.
FRANK
Nun?
ADELE
Der Herr weiss, dass ich ohne Erlaubnis der gnädigen Frau in ihrem Kleide die Villa Orlofsky besucht habe.
schluchzend
Ich bitte, ich beschwöre Sie, legen Sie ein gutes Wort für mich ein!
FRANK
Dass er Ihnen verzeiht?
ADELE
Nein, dass er mir das Kleid schenkt, weil es mir gar so gut steht!
FRANK
Das ist doch ein bisschen viel verlangt! Augenblicklich entlassen wird Sie Ihre Herrschaft.
IDA
Ach, wenn es weiter nichts ist, entlassen hat sie sich schon selbst.
ADELE
Ich habe nämlich die Idee, mich fürs Theater ausbilden zu lassen.
IDA
Und da sollten uns der Herr Chevalier behilflich sein. Mich hat auch so ein vornehmer Herr ausbilden lassen.
FRANK
Ich soll Sie ausbilden lassen? Ja, haben Sie denn auch Talent?
ADELE
Ob ich Talent habe? Sonderbare Frage!
Nr. 14 - Couplet
1
ADELE
Spiel ich die Unschuld vom Lande,
Natürlich im kurzen Gewande,
So hüpf ich ganz neckisch umher,
Als ob ich ein Eichkatzerl wär'.
Und kommt ein saubrer junger Mann,
So blinzle ich lächelnd ihn an,
Durch die Finger zwar nur
Als Kind der Natur,
Und zupf an meinem Schürzenband;
So fängt man Spatzen auf dem Land.
Und folgt er mir, wohin ich geh,
Sag ich naiv: "Sö Schlimmer, Sö!"
Setz mich zu ihm ins Gras sodann
Und fang auf d'Letzt zu singen an:
La la la la la la la la!
Wenn Sie das gesehn, müssen Sie gestehn,
Es wär' der Schaden nicht gering,
Wenn mit dem Talent ich nicht zum Theater ging'!
2
Spiel ich eine Königin,
Schreit ich majestätisch hin,
Nicke hier und nicke da,
Ja, ganz in meiner Gloria.
Alles macht voll Ehrfurcht mir Spalier,
Lauscht den Tönen meines Sangs.
Lächelnd ich das Reich und Volk regier,
Königin par excellence!
La la la la la la la la!
IDA
die Trompete nachahmend
Tratatatata! Tratatatata!
FRANK
die Trommel nachahmend
Rem, pem, plem, prrr, rem, pem, plem, prrr!
ADELE
Wenn Sie das gesehn, müssen Sie gestehn,
Es wär' der Schaden nicht gering,
Wenn mit dem Talent ich nicht zum Theater ging'!
3
Spiel ich 'ne Dame aus Paris, ach, ach,
Die Gattin eines Herrn Marquis, ach, ach, -
Da kommt ein junger Graf ins Haus, ach, ach,
Der geht auf meine Tugend aus, ach!
Zwei Akte lang geb ich nicht nach,
Doch, ach, im dritten werd ich schwach.
Da öffnet plötzlich sich die Tür:
O weh, mein Mann! Was wird aus mir? Ach!
Verzeihung! flöt ich; er verzeiht, ach!
Zum Schlusstableau, da weinen d'Leut', ach! Ja!
FRANK
spricht
Zum Stubenmädchen sind Sie allerdings etwas zu emanzipiert!
IDA
Sie wollen also meine Schwester ausbilden lassen, Herr Chevalier?
Es läutet.
FRANK
ans Fenster gehend
Ich muss doch sehen, wer da ist?
prallt erschrocken zurück
Donnerwetter, Marquis Renard! Was mach ich nun?
FROSCH
ist gekommen
Soll ich öffnen?
FRANK
Ja … nein … warte noch!
für sich
Ich bin ganz konfus!
zu Frosch
Führe die Damen in ein anderes Zimmer!
FROSCH
Ich habe nur noch Numero 13 frei!
FRANK
So führe sie auf Nummer 13!
Es läutet wieder.
FROSCH
leise
So werden sie also eingesperrt?
FRANK
Nein … das heisst ja! Meinetwegen! Sperre sie ein, mach nur, dass sie fortkommen! - Was mag der Marquis hier wollen?
FROSCH
Wollen Sie die Güte haben, meine Damen?
ADELE
Ist Numero 13 Ihr Empfangssalon?
FROSCH
Freilich! Oh, wir haben mehrere solche Salons, weil wir oft längeren Besuch bekommen.
IDA
Also führen Sie uns auf Nummer 13!
FROSCH
beiden Damen den Arm bietend
Wenn's gefällig?
Adele und Ida hängen sich ein
Fideles Gefängnis bei uns! Ungeheuer fidel!
ab mit Adele und Ida
FÜNFTER AUFTRITT
Frank. Dann Eisenstein.
FRANK
allein
Der Herr Marquis Renard wird schon ungeduldig. Was soll ich machen? Ich muss ihn hereinlassen auf die Gefahr hin, dass die Sache mit einer ungeheuren Blamage für mich endet.
öffnet die Tür
EISENSTEIN
tritt ein
Ist's möglich, teurer Chevalier, dich find ich hier? Bist du wegen nächtlicher Ruhestörung arretiert worden?
FRANK
Erst sag mir, lieber Marquis, was du hier zu tun hast?
EISENSTEIN
Ah, du bist beim Tee, das kommt mir sehr apropos. Du erlaubst schon!
setzt sich
FRANK
Bitte, bediene dich ungeniert. Tu, als ob du zu Hause wärst!
EISENSTEIN
Das bin ich eigentlich jetzt auch!
FRANK
Du hier zu Hause? Das könnte ich doch wohl eher von mir behaupten.
EISENSTEIN
So sag mir doch endlich, was hast du denn getrieben, dass du hier eingesperrt wurdest, Chevalier?
FRANK
Ich bin ja gar nicht eingesperrt!
EISENSTEIN
Zum Henker, was machst du dann aber hier?
FRANK
So hör denn, ich muss endlich die Wahrheit bekennen; ich bin nicht der Chevalier Chargrin, sondern heisse Frank und bin Direktor dieses Gefängnisses!
EISENSTEIN
Haha, ein guter Spass! Ein prächtiger Spass, haha!
FRANK
Kein Spass, sondern bitterer Ernst!
EISENSTEIN
Mein Gott, Chevalier, bist du denn noch so arg betrunken, dass du dir wirklich einbildest, hier Gefängnisdirektor zu sein? Nimm noch eine Tasse Tee!
FRANK
Keiner mehr da: kein Tee, kein Chevalier!
EISENSTEIN
Geh, Bruder, geh; du willst mich zum besten haben!
FRANK
Du zweifelst daran?
läutet
Sollst dich gleich überzeugen!
SECHSTER AUFTRITT
Frank. Eisenstein. Frosch.
FROSCH
Herr Direktor befehlen?
FRANK
Pack den Herrn Marquis!
FROSCH
Sehr wohl! - Soll ich ihm Handschellen anlegen?
packt Eisenstein
EISENSTEIN
Was soll das heissen?
FRANK
Lass ihn wieder los! Es war nur ein Spass.
FROSCH
lässt los
Ah so, nur ein Spass!
FRANK
Geh und lass uns jetzt allein!
FROSCH
Kuriose Spässe! Ich sag's ja, ein fideles Gefängnis, ungeheuer fidel!
ab
SIEBENTER AUFTRITT
Frank. Eisenstein.
FRANK
Bist du nun endlich überzeugt?
EISENSTEIN
Allerdings, nach so handgreiflicher Beweisführung …
FRANK
Du wirst mir nicht böse sein, Marquis, dass ich ein so drastisches Mittel anwendete.
EISENSTEIN
Ich kann dir um so weniger böse sein, als du vollkommen das Recht hättest, mich einkasteln zu lassen.
FRANK
Was willst du damit sagen, Bruder Marquis?
EISENSTEIN
Vor allem lass mich mit deinem Marquis zufrieden. Ich bin kein Marquis.
FRANK
Du scherzest!
EISENSTEIN
Ich bin ebensowenig Marquis Renard wie du Chevalier Chargrin bist!
FRANK
Was sagst du?
EISENSTEIN
Ich heisse Eisenstein und komme, meine achttägige Arreststrafe abzubüssen. Sei also so gut, Bruder Gefängnisdirektor, mir meine Chambre séparée anzuweisen.
FRANK
Haha, der Witz ist nicht schlecht ausgedacht!
EISENSTEIN
Wieso Witz?
FRANK
Du willst mir mit gleicher Münze dienen. Aber unglücklicherweise geht die Geschichte nicht.
EISENSTEIN
Was heisst das?
FRANK
Das heisst, wie ich dir bewiesen habe, dass ich Gefängnisdirektor bin, kann ich dir auch beweisen, dass du nicht Eisenstein bist!
EISENSTEIN
Ich bin nicht Eisenstein? Auf den Beweis wäre ich doch neugierig!
FRANK
Nun denn, ich habe Eisenstein gestern abend persönlich arretiert!
EISENSTEIN
Du hast ihn arretiert! Wo und wann?
FRANK
Gestern abend zehn Uhr in seiner Wohnung.
EISENSTEIN
War er denn zu Hause?
FRANK
Natürlich, er sass ganz gemütlich im Schlafrock mit seiner Frau beim Souper.
EISENSTEIN
erregt
Im Schlafrock? Mit seiner Frau?
FRANK
Sie nahmen so zärtlichen Abschied, dass ich ganz gerührt wurde.
EISENSTEIN
Zärtlichen Abschied? Im Schlafrock! Nein, nein, das ist unmöglich! Und wo … wo ist dieser Herr von Eisenstein jetzt?
FRANK
Er sitzt auf Numero 12!
EISENSTEIN
Auf Numero 12? Ich muss ihn sogleich sehen!
FRANK
Es tut mir leid, aber ohne Erlaubnisschein darf niemand zu den Gefangenen.
ACHTER AUFTRITT
Frank. Eisenstein. Frosch.
FROSCH
Immer fideler wird's bei uns im Gefängnis! Jetzt ist schon wieder eine da!
FRANK
Was willst du?
FROSCH
Es ist wieder eine Dame.
FRANK
Was sagst du? Eine Dame?
FROSCH
Jawohl, eine Dame! 's ist ja nicht die erste heut!
FRANK
Wie sieht sie aus?
FROSCH
Sie ist zwar verschleiert, aber aus ihrem Gehaben schliesse ich, dass sie hübsch ist. Ich habe sie ins Sprechzimmer geführt.
FRANK
Eine verschleierte Dame?
zu Eisenstein, der vor sich hinbrütet
Du entschuldigst mich einen Augenblick.
ab
FROSCH
Wenn ich die auch wieder einsperren soll, weiss ich wahrhaftig nicht, wohin.
es läutet
Schon wieder etwas! Keinen Augenblick Ruhe hat man; aber fidel ist's heute bei uns, das muss wahr sein, ungeheuer fidel!
ab
NEUNTER AUFTRITT
Eisenstein. Dann Frosch und Dr. Blind.
EISENSTEIN
allein
Ein anderer wurde also in meiner Wohnung arretiert und hier eingesperrt! Dieses zweite Ich hat mit meiner Frau soupiert, während ich … Diese Entdeckung hat mich auf einmal ganz nüchtern gemacht! Ich brauche keinen Tee mehr, aber einen Erlaubnisschein brauche ich, wenn ich mich besuchen und mit mir selbst reden will! Es ist zum Tollwerden!
FROSCH
führt Blind, der wie im 1. Akt gekleidet ist, herein
Bitte, nur hier zu warten, Herr Doktor. Ich hole den Herrn von Eisenstein.
ab
BLIND
erblickt Eisenstein
Was sagt der Mensch? Er holt Sie? Sie sind ja schon da!
EISENSTEIN
Das geht Sie gar nichts an! Ich bin nicht nur da, sondern auch dort! Was wollen Sie hier, rechtsverdrehender Aktenwurm?
BLIND
Was ich hier will? Sie haben mich doch rufen lassen.
EISENSTEIN
Ich hätte Sie rufen lassen?
BLIND
Aber der Amtsdiener sagte doch ausdrücklich, dass mich Herr von Eisenstein zu sich bescheiden lasse!
EISENSTEIN
Weil Herr von Eisenstein ein Dummkopf ist!
BLIND
Wohl möglich, aber …
EISENSTEIN
Das heisst, nicht ich, sondern der andere ist der Dummkopf! - Halt, eine Idee! Sie müssen mir Ihre Stelle abtreten!
BLIND
Meine Stelle? Herr von Eisenstein stehen sich doch viel besser!
EISENSTEIN
Nur bei der Zusammenkunft mit Herrn von Eisenstein; so kann ich ihn kennenlernen und ihn zugleich aufs genaueste inquirieren.
BLIND
Sie reden ja lauter konfuses Zeug!
EISENSTEIN
Um so mehr werde ich Ihnen gleichen! Ihren Rock brauche ich, Ihre Perücke, Brille und Akten! Vorwärts, Sie armseliger Aufklauber von Milderungsgründen, sonst erdrossle ich Sie!
treibt ihn rückwärts ab
ZEHNTER AUFTRITT
Frosch. Alfred. Später Rosalinde.
FROSCH
Herr Notar Blind, hier ist der Herr von Numero 12, der Sie zu sprechen wünscht!
ALFRED
in Eisensteins Schlafrock und Kappe
Es ist aber niemand zu sehen.
FROSCH
Das ist auch unmöglich, denn der ist ja - Blind!
für sich
Verdammter Slibowitz!
ab
ALFRED
allein
Ich muss gestehen, mein Abenteuer fängt an, mich zu langweilen. Es ist bereits Tag, und, wie es scheint, kümmert sich kein Mensch um mich. Ist das der Lohn meiner Diskretion?
Rosalinde tritt herein
Aber nein, ich bin nicht verlassen; die Himmlische kommt selbst, mich in meinem Kerker zu trösten. Fürwahr, das ist edel, das ist geradezu romantisch!
ROSALINDE
Hier ist von keiner Romantik die Rede! Hören Sie!
ALFRED
Ich höre.
ROSALINDE
Sie müssen so bald wie möglich fort von hier!
ALFRED
Ach ja, darum möchte ich auch bitten!
ROSALINDE
Mein Gatte kann jeden Augenblick hier erscheinen; er darf Sie nicht finden, am wenigsten in diesem Aufzuge!
ALFRED
Richtig, er könnte mir übelnehmen, dass ich seinen Schlafrock annektierte!
ROSALINDE
Er hat sich zwar unwürdig benommen, unverantwortlich …
ALFRED
Ja, unverantwortlich, dass er mich so lange schmachten liess in diesem Arreste!
ROSALINDE
Während er sich bei einem Souper des Prinzen Orlofsky amüsierte!
ALFRED
Bei meinem Prinzen! Oh, der Schlankel!
ROSALINDE
Aber nichtsdestoweniger ist meine Lage entsetzlich, und ich weiss mir keinen Rat.
ALFRED
Vielleicht weiss der Notar Rat, den ich mir eben herholen liess.
ROSALINDE
Ein Notar!
ALFRED
zur Tür blickend
Hier ist er schon!
ELFTER AUFTRITT
Rosalinde. Alfred. Eisenstein in der Maske Blinds.
EISENSTEIN
für sich
Ha, die Treulose ist bei ihm! Jetzt Fassung und Ruhe; ich muss erfahren, wie sie miteinander stehen!
Nr. 15 - Terzett
ROSALINDE
Ich stehe voll Zagen,
Was wird er mich fragen?
Darf ich es wohl wagen,
Ihm alles zu sagen?
Die Situation
Erheischt Diskretion!
ALFRED
Um Rat ihn zu fragen,
Muss alles ich sagen,
Warum denn verzagen?
Wir werden ihm klagen
Die Situation.
Er hilft uns dann schon!
EISENSTEIN
Pack ich ihn beim Kragen,
So wird er nichts sagen.
Möcht nieder ihn schlagen,
Doch darf ich's nicht wagen,
Darf nicht einmal drohn
Dem falschen Patron! -
mit verstellter Stimme
Jetzt bitte ich, die ganze Sache
Mir haarklein zu erzählen,
Nicht das geringste zu verhehlen,
Indess ich mir Notizen mache.
ROSALINDE
Der Fall ist eigentümlich,
Wie Sie gleich werden sehn.
ALFRED
Sogar verwickelt ziemlich,
Das muss man eingestehn.
EISENSTEIN
Nun denn, so geben Sie zu Protokoll,
Worin ich Sie verteid'gen soll!
ALFRED
Ein seltsam Abenteuer
Ist gestern mir passiert,
Man hat mich aus Versehen
Hier in Arrest geführt,
Weil ich mit dieser Dame
Ein wenig spät soupiert.
EISENSTEIN
heftig
Ein Glück, dass es so kam,
Sie handelten infam!
ALFRED
Was kommt denn Ihnen in den Sinn?
Sie soll'n mich ja verteid'gen!
EISENSTEIN
fasst sich
Verzeihn Sie, wenn ich heftig bin,
Der Gegenstand reisst so mich hin.
Ich wollt' Sie nicht beleid'gen, nein,
Ich will Sie ja verteid'gen!
ROSALINDE, ALFRED
Mein Herr Notar, das war fürwahr
Sehr sonderbar, sehr sonderbar!
Nur ruhig Blut, denn solche Wut
Macht sich fürwahr nicht gut!
EISENSTEIN
Was ich erfahr, verwirrt fürwahr
Mich ganz und gar.
Drum ruhig Blut,
Ich muss die Wut
Verbergen jetzt noch gut!
ROSALINDE
Das Ganze war ein Zufall,
Nichts Übles ist passiert,
Doch würd' bekannt es werden,
Wär' ich kompromittiert,
Da sicher mich mein Gatte
Für schuldig halten wird!
EISENSTEIN
heftig
Da hätt' er auch ganz recht;
Sie handelten sehr schlecht!
ROSALINDE
Was kommt denn Ihnen in den Sinn?
Sie soll'n mich ja verteid'gen!
EISENSTEIN
fasst sich
Verzeihn Sie, wenn ich heftig bin,
Der Gegenstand reisst so mich hin.
Ich wollt' Sie nicht beleid'gen, nein,
Ich will Sie ja verteid'gen!
ROSALINDE, ALFRED
Mein Herr Notar usw.
EISENSTEIN
Was ich erfahr usw… -
Ich bitt, mir alles zu gestehn
Und nichts zu übergehn.
Ist kein Detail mehr übersehn,
Ist weiter nichts geschehn?
ALFRED
Was sollen diese Fragen hier?
ROSALINDE
Mein Herr!
EISENSTEIN
Ich bitte zu gestehn,
Ist weiter nichts geschehn?
ROSALINDE
Mein Herr, was denken Sie von mir?
Was sollen diese Fragen hier?
EISENSTEIN
Ich frag Sie aufs Gewissen,
Ist weiter nichts geschehn?
Denn ich muss alles wissen!
ROSALINDE, ALFRED
Mein Herr! Mein Herr!
ROSALINDE
Es scheint fast, als empfinden Sie
Für meinen Gatten Sympathie.
Drum muss ich Ihnen sagen,
Ein Ungeheuer ist mein Mann,
Und niemals ich vergeben kann
Sein treulos schändliches Betragen.
Er hat die vor'ge ganze Nacht
Mit jungen Damen zugebracht,
Lebt' herrlich und in Freuden.
Doch schenk ich's nicht dem Bösewicht,
Und kommt er wieder mir nach Haus,
Kratz ich ihm erst die Augen aus
Und dann lass ich mich scheiden!
ALFRED, EISENSTEIN
Sie kratzt ihm (mir) erst die Augen aus
Und dann lässt sie sich scheiden!
ALFRED
Da Sie alles wissen nun,
Sagen Sie, was soll man tun?
Geben Sie uns Mittel an,
Wie man diesem Ehemann
Eine Nase drehen kann!
EISENSTEIN
schlägt auf den Tisch
Das ist zuviel!
ALFRED
Was soll das sein?
EISENSTEIN
Welch schändlich Spiel!
ROSALINDE
Was soll das sein?
ROSALINDE, ALFRED
Mein Herr, wozu dies Schrein?
ALFRED
Nun halt ich mich nicht länger,
Was mischen Sie sich drein?
Zum Henker, Herr, wer sind Sie denn?
EISENSTEIN
demaskiert sich
Ich bin Eisenstein!!
ROSALINDE, ALFRED
Er selbst ist Eisenstein?!
EISENSTEIN
Ja, ich bin's, den ihr belogen,
Ja, ich bin's, den ihr betrogen.
Aber rächen will ich mich
Jetzt fürchterlich!
ROSALINDE
Hat er selbst mich doch betrogen,
Treulos hat er mich belogen
Und nun tobt er: rächen will er sich!
ALFRED
Erst hat sie der Mann betrogen,
Dann hat ihn die Frau belogen,
Folglich hebt ja die Geschichte sich!
EISENSTEIN
Ja, ich bin's, den ihr belogen,
Ja, ich bin's, den ihr betrogen,
Aber rächen will ich mich!
ROSALINDE
Kein Verzeihn! Kein Bereun!
Ich allein will Rache schrein!
ALFRED, EISENSTEIN
Der Eisenstein will Rache schrein!
ROSALINDE
Kein Verzeihn, Herr Eisenstein,
Kein Bereun, Herr Eisenstein,
Rache schreie ich!
ALFRED, EISENSTEIN
Der Eisenstein, der Eisenstein
Will Rache fürchterlich!
ROSALINDE
So hören Sie mich endlich an!
ALFRED
So nehmen Sie Vernunft doch an!
EISENSTEIN
Sie wagen noch zu reden, Mann,
Und haben meinen Schlafrock an?
ALFRED
Dies ist Ihr Schlafrock, ich gesteh …
ROSALINDE
Verhängnisvoller Schlafrock, weh!
EISENSTEIN
Ha, dies Indizium
Macht sie beide blass und stumm!
ROSALINDE
Hat er selbst mich doch betrogen,
Treulos hat er mich belogen,
Und nun tobt er: rächen will er sich!
Kein Verzeihn, kein Bereun,
Ich allein will Rache schrein,
Rache, Rache will ich!
ALFRED
Erst hat sie der Mann betrogen,
Dann hat ihn die Frau belogen,
Folglich hebt ja die Geschichte sich!
Der Eisenstein, der Eisenstein
Will Rache schrein,
Der Eisenstein will Rache fürchterlich!
EISENSTEIN
Ja, ich bin's, den ihr belogen,
Ja, ich bin's, den ihr betrogen,
Aber rächen werd ich mich.
Der Eisenstein, der Eisenstein
Will Rache schrein,
Der Eisenstein will Rache fürchterlich!
ROSALINDE
spricht
Also du willst mir Vorwürfe machen, du willst von Treulosigkeit sprechen, nachdem ich doch ganz genau weiss
ihm seine Uhr unter die Nase haltend
wieviel es bei dir geschlagen hat!
EISENSTEIN
verblüfft
Meine Uhr! Alle Teufel, an die dachte ich gar nicht mehr!
ROSALINDE
Wollen Sie wieder die Schläge meines Herzens zählen, Herr Marquis?
EISENSTEIN
für sich
Sie war meine Ungarin? O ich Einfaltspinsel!
ALFRED
Also Sie sind Herr von Eisenstein?
EISENSTEIN
Ja, ich bin Eisenstein, der Besitzer dieses samtenen Weibes und dieses meineidigen Schlafrocks!
ALFRED
Ich stelle Ihnen beides mit Dank zurück.
EISENSTEIN
Sie werden mir Satisfaktion geben, und zwar sogleich!
ALFRED
Sogleich? Unmöglich! Erst werden Sie die Güte haben, sich in die Zelle Numero 12 zu begeben, deren legitimer Besitzer Sie gleichfalls sind!
ROSALINDE
Was sagen Sie?
ALFRED
Ich sage, dass Ihr Herr Gemahl seine übrigen sieben Tage absitzen soll; ich habe an dem einen genug!
ZWÖLFTER AUFTRITT
Rosalinde. Eisenstein. Alfred. Falke. Frank.
FALKE
Ah, wie ich sehe, hat's hier schon eine Erkennungsszene gegeben!
ROSALINDE
Doktor, was haben Sie angestellt?
ALFRED
Allerdings, der wahre Herr von Eisenstein hat sich dekuvriert und brennt vor Verlangen, den von mir unrechtmässig okkupierten Platz in seiner Zelle einzunehmen.
EISENSTEIN
Niemals! Ich bin nicht Herr von Eisenstein! Wer will mir beweisen, dass ich Eisenstein bin? Ins Gefängnis - nimmermehr!
FRANK
Es sollte mir leid tun, wenn ich gegen meinen Duzbruder und Landsmann Gewaltmittel anwenden müsste!
DREIZEHNTER AUFTRITT
Vorige. Frosch. Dann Adele und Ida.
FROSCH
Herr Direktor, die beiden Damen auf Numero 13 machen einen Mordsspektakel.
FRANK
Ach, die hatte ich vergessen! Lass sie heraus und führe sie hierher!
FROSCH
im Abgehen
Fideles Gefängnis!
ROSALINDE
Wer sind die beiden Damen?
FRANK
Keine Unbekannten, gnädige Frau. Die eine besonders kennen Sie gut!
ADELE
aufgeregt herein
Abscheulich!
IDA
hinter ihr
Schändlich!
ADELE
zu Frank
Wie, mein Herr, Sie lassen mich und meine Schwester in ein Gefängnis sperren?
IDA
Was haben wir denn verbrochen?
FRANK
Ich bitte um Entschuldigung. Ein Versehen dieses Menschen!
deutet auf Frosch
FROSCH
Aber der Herr Gefängnisdirektor sagten ja …
ADELE
Gefängnisdirektor?
FRANK
Allerdings, und als solcher frage ich Sie,
deutet auf Eisenstein
kennen Sie diesen Herrn?
ADELE
Herr von Eisenstein und meine verflossene Gnädige!
EISENSTEIN
Was kümmert mich dieses Zeugnis? Ich gehe nun einmal nicht ins Gefängnis!
FALKE
Nun, dann müssen wir noch weitere Zeugen kommen lassen!
öffnet die Mitteltür
FROSCH
Noch mehr? 's wird immer fideler bei uns!
VIERZEHNTER AUFTRITT
Vorige. Orlofsky und die ganze Ballgesellschaft.
Nr. 16 - Finale
ROSALINDE, ADELE, IDA, FRANK, CHOR
O Fledermaus, o Fledermaus,
Lass endlich jetzt dein Opfer aus.
Der arme Mann, der arme Mann
Ist gar zu übel dran!
EISENSTEIN
Woll'n Sie mir erklären nicht,
Was soll bedeuten die Geschicht'?
Noch werd ich nicht klug daraus!
FALKE
So rächt sich die Fledermaus!
ALLE
So rächt sich die Fledermaus!
O Fledermaus, o Fledermaus,
Lass endlich jetzt dein Opfer aus.
Der arme Mann, der arme Mann
Ist gar zu übel dran!
EISENSTEIN
So erklärt mir doch, ich bitt …
FALKE
Alles, was dir Sorgen macht,
War ein Scherz, von mir erdacht.
ALLE
Und wir alle spielten mit!
EISENSTEIN
Wie, der Prinz?
ORLOFSKY
Ich spielte mit!
EISENSTEIN
Und Adele?
ADELE
Ich spielte mit!
EISENSTEIN
zu Alfred
Ihr Souper?
ALFRED
War nichts als Mythe!
EISENSTEIN
Doch, mein Schlafrock?
ROSALINDE
Requisite!
EISENSTEIN
Wonne, Seligkeit, Entzücken!
Oh, wie macht dies Wort mich froh!
Gattin, lass ans Herz dich drücken!
ALFRED
leise zu Orlofsky
War auch grad nicht alles so,
Wir wollen ihm den Glauben,
Der ihn beglückt, nicht rauben!
ADELE
Nun, und was geschieht mit mir?
FRANK
Bleiben im Arrest Sie hier,
Will ich Sie als Freund und Vater
Bilden lassen fürs Theater.
ORLOFSKY
Adeles Arm nehmend
Nein, ich lass als Kunstmäzen
Solch Talent mir nicht entgehn.
Das ist bei mir so Sitte:
Chacun à son goût!
ALLE
's ist mal bei ihm so Sitte:
Chacun à son goût!
EISENSTEIN
spricht
Rosalinde, vergib deinem treuen Gabriel! Du siehst, nur der Champagner war an allem schuld!
ROSALINDE
Champagner hat's verschuldet, tralalalala,
Was wir heut erduldet, tralalalala!
Doch gab er uns auch Wahrheit
Und zeigt' in voller Klarheit
Mir meines Gatten Treue
Und führte ihn zu ReueStimmt ein, stimmt ein
Und huldigt im Vereine
Dem König aller Weine!
ALLE
Stimmt ein, stimmt ein!
ROSALINDE
Die Majestät wird anerkannt rings im Land,
Jubelnd wird Champagner der Erste sie genannt!
ALLE
Die Majestät wird anerkannt rings im Land,
Jubelnd wird Champagner der Erste genannt!